
- Name:Dark Easter Metal Meeting
- Genres:Black Metal, Dark Metal, Doom Metal,
- Ort:München
- Datum:15. April 2017 - 16. April 2017
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Inzwischen hat es Tradition: Seit 2012 lädt das Münchner Backstage anlässlich des höchsten christlichen Feiertags alljährlich zum Dark Easter Metal Meeting. Dass es hier keineswegs christlich zugeht und auch keine Ostereier gesucht werden versteht sich natürlich von selbst. Vielmehr wird ein erfrischendes Kontrastprogramm geboten für alle, die mit Ostern ansonsten nicht so viel am Hut haben.
Sicherlich auch aufgrund des Erfolges der vergangenen Veranstaltungen wurde das Dark Easter Metal Meeting erstmalig in diesem Jahr auf zwei Tage ausgedehnt. Das Lineup von insgesamt 25 Bands kann sich sehen lassen. Von Imperium Dekadenz, Ahab, Harakiri for the Sky und Asphyx, bis hin zu den altgedienten Black Metal Veteranen von Marduk und Mayhem wurde für Fans der schwarzmetallischen Musik allerhand geboten. Wir haben uns am zweiten Veranstaltungstag ins Getümmel geworfen und einen Bericht von der Front für euch.
Den Auftakt machten um 14:30 Uhr Valborg im Backstage Club, der kleinsten der drei Hallen auf dem Backstage-Gelände. Eine schlechte Wahl, wie sich zeigen sollte, da mangels Alternative die bereits zahlreich anwesenden versuchten, in die Halle zu gelangen. Schade eigentlich, was man von draußen hören konnte klang gut.
Weiter gings in der Backstage Halle um 15:00 Uhr mit den Erfurtern von Décembre Noir, die Death Doom vom Feinsten zum Besten gaben. Gemessen am Genre in dem sich Décembre Noir bewegen gelang der Spagat, düster-traurige Melodien zu spielen und gute Stimmung zu verbreiten erstaunlich gut.
Das erste Konzert des Tages im Backstage Werk, der größten Halle auf dem Gelände, spielten die irischen Mourning Beloveth, die sich ebenfalls im Death Doom Genre bewegen. Herausragendes Element im Stil der Iren ist der Wechsel zwischen Darren Moores tiefen Growls und Frank Brennans charismatischem Klargesang, welcher eine beeindruckende Wirkung erzielte.
Wer nach zwei aufeinanderfolgenden Death Doom Bands auf ein wenig Partystimmung aus war, der kam bei Fäulnis auf seine Kosten. Die Hamburger spielen eine einzigartige Mischung aus Black Metal, Punk und Hardcore und Sänger „Seuche“ ist eine echte Rampensau. Verstärkung auf der Bühne gab es vom befreundeten Torsten Hirsch (Harakiri for the Sky und Agrypnie).
Hochkarätig weiter ging es im Backstage Werk mit Ahab, die sich stilistisch im Funeral Doom Metal bewegen und denen es gelang, eine ganz eigene, düster-bedrückende Stimmung zu erzeugen, den Zuhörer zu bannen und in ein dichtes, monumentales Klanggeflecht einzuweben. Die 50 Minuten Konzertzeit vergingen wie im Flug.
Unser Highlight des Tages gab es um 18:15 in der Halle mit Harakiri for the Sky. Die Österreicher haben sich seit ihrer Gründung 2011 zu einer festen Größe im Post Black Metal gemausert und sind mittlerweile fest im Genre verankert. Entsprechend selbstbewusst erfolgte der Auftritt und mit „Calling for the Rain“ wurde gleich zu Beginn einer der stärksten Songs des aktuellen Albums rausgefeuert. Auch bei den nachfolgenden Songs blieb der Fokus auf aktuellem Material, welches aber ja auch durchaus hervorragend ist und sehr energetisch gespielt wurde.
Derart auf Post Black Metal eingegroovt, konnte um 20:05 gleich noch ein weiteres Highlight bewundert werden: Pillorian. Noch nie gehört? Bei der Band handelt es sich um eines der beiden aus Agalloch hervorgegangenen Projekte, nachdem diese sich aufgelöst haben. Von Trennungsschmerz keine Spur. Was John Haughm, Stephen Parker und Trevor Matthews da auf der Bühne rausfeuern kann einfach nur als „intensiv“ bezeichnet werden.
Nur für den Fall, dass die bisher genannten Interpreten noch nicht gereicht hätten, um den leibhaftigen Antichrist zu beschwören, hatten die Veranstalter noch ein paar Pfeile im Köcher. Für einen würdigen Höhepunkt des Abends sorgten die Black Metal Veteranen von Marduk und Mayhem in gewohnt stilsicherer Qualität.
Alles in Allem war auch 2017 das Dark Easter Metal Meeting wieder ein fantastisches Event. Das Lineup war hervorragend, die Organisation in Ordnung, der Wechsel zwischen den Konzerthallen verlief flüssig und reibungslos. Nachholbedarf haben die Veranstalter beim Catering. Die beiden mickrigen Food-Trucks vor Ort waren dem Ansturm hungriger Schwarzmetaller nicht gewachsen, auch wenn sich das Personal bewundernswert wacker geschlagen hat.