Punkte: 7/9
Laufzeit: 49:38
VÖ: 07. November 2011
Label: Metal Blade Records
Es gibt neues von der niederländischen Symphonic Front zu verkünden. Die Niederländer von Autumn – nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen russischen Metalband – liefern neues Material. Mit “Cold Comfort” setzt sich vor allem Sängerin Marjan Welman zunehmend in Szene, welche beim vorigen Album “Altitude” gerade frisch in die Band eintrat.
Autumn setzen ihren Kurs bei “Cold Comfort” konsequent fort und wandeln in der Sphäre von Größen wie Within Temptation und Delain – beide aus den Niederlanden. Jedoch ist die Musik im Unterschied zu den Kollegen deutlich schwerfälliger. Eine düster, traurige Aura begleitet die Stimme von Marjan. Im Zusammenspiel mit den Instrumenten funktioniert dieser melancholische Touch ganz hervorragend. Besonders deutlich kommt dies beim Titeltrack “Cold Comfort” zum tragen. Traurig schön ist wohl die treffendste Assoziation, eines innerlich zerrissenen emotionalen Songs.
Deutlich rockiger geht es bei “Black Stars In A Blue Sky” zu. Dominante Gitarren prägen eine einfach gehaltene Soundkulisse, die nur vom weiblichen, verletzlichen Gesang überlagert wird. Dabei rutscht der Stil deutlich in die progressive Ecke ab.
Spätestens ab der Hälfte des Albums wird eines klar. Nämlich das Autumn hier ein sehr abwechslungsreiches Werk abgeliefert haben. Kaum ein Song ist mit den vorigen vergleichbar und jeder Track versprüht gerade zu seine eigenen Emotionen. Besonders ruhig geht es bei “Alloy” zu. Fast schon in bester Akustik-Manier hört man Marjan am Mikro, begleitet von zwei sehr dezenten Taktgeber in Form der Drums und der Gitarre. Erst in der zweiten Hälfte des Songs wird es etwas lebhafter und rauer. Jedoch in einer sanften Art und Weise, welches das Grundbild des Songs nicht zerstört und den moment of action bei Marjan belässt. Mit über sieben Minuten Spielzeit beweist Marjan ihr stimmliches Talent und lässt jegliche Zweifel an der Besetzung am Mikrofon schwinden.
Lyrisch behält man bei den Symphonic’ern alles beim Alten. Sind diese doch von einer hohen Traurigkeit geprägt und einer negativen Einstellung gegenüber alles zukünftigen Betreffenden. Frei nach dem Motto: “Das Ende des Leidens ist noch lange nicht ein Beginn in die Glückseligkeit”, ist es eine durchgängige Furcht vor der Zukunft. Eine Eigenschaft, welche schon den älteren Album eigen ist.
Mit “Cold Comfort” gelingt Autumn erneut sehr vieles. Obwohl auch die vorigen Werke der Band schon überzeugen konnten, gelang es nie so ganz aus dem Schatten der Genrekollegen herauszutreten. Ein sehr bedauerlicher Zustand, ist doch der melancholisch angehauchte Sound der Band eine erfrischende Abwechslung zum allbekannten auf episch getrimmten Sound vergleichbarer Bands.