
Bloodbound
War Of Dragons
- Genre:Heavy Metal
- Laufzeit:45:05
- VÖ:24. Februar 2017
- Label:AFM Records
Es ist noch nicht so lange her, dass die Live-Scheibe „One Night Of Blood“ in die Läden kam und schon kommt das neue Studiolangeisen angerauscht. Die Kritiker überschlugen sich in den letzten Jahren, wenn sie von der Entwicklung der Schweden gesprochen haben und das Livealbum zeigte, wie stark die Band mittlerweile ist. Man darf also gespannt sein, wohin die Reise von BLOODBOUND geht.
Im Prinzip in zwei Richtungen. Auf der einen Seite wird die Bombastschiene weiter vorangetrieben, auf der anderen Seite treibt man die melodischen Speed-Elemente voran. Ich tue mich mit der Entwicklung in Richtung Bombast etwas schwerer. „Fallen Heroes“ klingt schon sehr extrem nach SABATON. Ich mag letztere ja, aber bei BLOODBOUND? Nachdem sie auf dieser Scheibe mit „Stand and Fight“ und „King Of Swords“ zwei großartige Speedmetal-Songs in meine Ohren geprügelt haben, will mir dieses bombastisch triefende Stück nicht wirklich gefallen. Bei diesen beiden Tracks stimmt wirklich alles, bis hin zu einer Hookline, die sitzt. „Guardians At Heaven´s Gate“ ist dagegen eher ein mittelmäßiger Song. Die Geschwindigkeit ist hervorragend, aber hier fehlt genau diese Winzigkeit, die den Song im Kopf verankert. So geht es dann durch das Album. Mal ist mir der Bombastanteil zu hoch und BLOODBOUND laufen Gefahr, den roten Faden zu verlieren und die eigenen Trademarks preiszugeben. Danach hauen die Schweden einem wieder so eine Weltklassemelodie um die Ohren, dass einem schwindelig wird.
Manchmal ist weniger halt doch mehr. Mir gefällt „War Of Dragons“ immer dann besonders gut, wenn der Bombastanteil nicht zu hoch ist, dafür aber die Melodie und die Geschwindigkeit das Zepter schwingen. Für eine Scheibe, die ins obere Drittel der Punktwertung rutscht, sind mir die „Ausfälle“ etwas zu hoch, deshalb nur 6 Punkte.