
Celtachor
Nine Waves From The Shore
- Genre:Folk Metal
- Subgenre:Celtic Metal
- Laufzeit:49:43
- VÖ:11. January 2013
- Label:Eigenproduktion
- Webseite:zur Webseite
Die irische Band Celtachor feierte ihr Debüt Ende 2010 mit dem Album “in The Halls Of Our Ancient Fathers” und konnte musikalisch überzeugen. Gespannt haben wir auf das nächste Werk gewartet welches nun endlich da ist. “Nine Waves From The Shore” verspricht etwas härter und dunkler zu werden als der Vorgänger. Und allem Anschein nach konnten sie umsetzen was sie sich vorgenommen haben. Besonders gespannt darf man auf den Gebrauch der charakteristischen Flöte sein. Da diese im Vorgänger etwas zu inflationär benutzt wurde und zeitweise auch sehr hektisch war ist da durchaus Potential vorhanden.
Die Band setzt mit dem Opener “The Landing Of Amergin” gleich ein Zeichen sondergleichen. Der Sound klingt härter. Düsterer. Und man merkt sofort dass mehr Geld in die Produktion gesteckt wurde. Der Sound kommt klarer als beim Debüt. Und die Flöte – sie wird richtig gut eingesetzt. An passenden stellen, nicht zu oft, nicht so überhastet wie früher. Der Song kann auf ganzer Linie überzeugen und bietet mit den 10 Minuten Laufzeiten auch genügen Material. Ein richtig starker Einstieg! Der zweite Track, “The Battle Of Tailtin”, startet etwas ungewöhnlich mit ruhigem Getrommel. Dies wechselt aber schnell zu den bekannten Metal-Klängen. Der Übergang scheint erst etwas ruppig und unüberlegt, hat im Nachhinein aber durchaus Charme. Der Song überzeugt durch schöne Melodien und auch die Flöte kann wieder ihre Stärken ausspielen. Nach dem Mittelteil ändert sich der Song etwas im Tempo was durchaus etwas Abwechslung bringt. Bei diesem Song fällt auch auf dass die Stimme von Leadsänger Stephen sehr glaubwürdig ist und uns die Geschichten der irischen Folklore richtig schön näher bringt.
Es ist schön zu sehen dass sich das Album in den ersten drei Songs immer mehr steigern kann. “The Kingship Of Bodb Dearg” ist etwas ruhiger, dafür aber umso düsterer als seine Vorgänger. Auch im Tempo etwas zurückgenommen setzt der Song stark auf Atmosphäre. Dies gelingt wunderbar. Eine bedrückende Stimmung macht sich breit und lässt den Hörer im kalten, dunkeln Nichts versinken. Sehr geil.
Das Album kann das Niveau weiter hoch halten. Das Schema “ruhiges Intro mit schmerzlosem Übergang” setzt sich weiter durch, stört aber nicht im Geringsten. Generell kann man sagen dass sich die Band merklich weiterentwickelt hat. “Sorrow Of The Dagda” zeigt dies ganz schön. Es gelingt ihnen besser als früher “böse” klingende Songs zu präsentieren. Nicht dass ihr Debüt schlecht war, ganz im Gegenteil. “In The Halls Of Our Ancient Fathers” hat ja nicht vergebens 7 Punkte erhalten. Das aktuelle Album klingt aber anders. Erwachsener, überlegter, durchdachter, und ganz simpel: Einfach besser. Zumindest gefällt es mir einfach besser. Zum Schluss sei noch der Song “Tar éis an Sidhe” erwähnt. Eine Ballade, wenn man den Song denn so nennen mag, der einfach nur schön anzuhören ist. Schlicht und ergreifend.
Celtachor trumpfen mit “Nine Waves From The Shore” richtig gut auf. Wer sich dem folkigen verbunden fühlt sollte hier unbedingt reinhören.