
Beelzefuzz
Beelzefuzz
- Genre:Rock
- Laufzeit:36:37
- VÖ:09. August 2013
- Label:The Church Within
- Webseite:zur Webseite
Ich muss zugeben, ich bin immer dann besonders skeptisch, wenn in diversen Internet Foren Bands schon vor dem ersten Release in den Himmel gehoben werden. Normalerweise würde man sich darüber freuen, wenn man solche Tipps bekommt. Aber dummerweise ist das Internet und vor allem Musik Foren im Allgemeinen und Metal Foren im Besonderen ein Tummelplatz für Selbstdarsteller. Die Leute, die alles besser können, besser wissen und sowieso müsste man ihnen den Titel Metalgott, ohh sorry Metalsatan verleihen. Dazu kommt der Herdentrieb im Heavy Metal, dem Metalsatan hörig bringt kaum einer den Mut auf, zu sagen, dass er grade Scheiße gelabert hat (Anmerkung des Autors: Ich weiß nicht ob Metalsatan wirklich als Nick unterwegs ist. Das wäre Zufall, denn ich kenne weder Metalgott, noch Metalsatan aus irgendwelchen Foren).
Das schwere Päckchen “Erwartung”
Warum diese Einleitung? Auch wenn ich nicht mehr aktiv am Rennen um die virtuelle Metalkrone teilnehme, hin und wieder lese ich im ein oder anderen Board mit. Besonders, wenn es sich bei der Veröffentlichung um ein Debütalbum handelt. Ja und was soll ich sagen, das Geschrei, was dort um die Truppe aus Maryland gemacht wurde, lässt vermuten, dass hier der Doom Rock neuerfunden wird. Überhaupt kann jede etablierte Band einpacken, denn gegen diese Newcomer hat eh keiner eine Chance. Mal ehrlich, ein solches Päckchen kann keine Debütband stemmen, geschweige denn auch noch tragen.
Die Wahrheit liegt im Falle BEELZEFUZZ nur ein Stückchen entfernt. Dazu muss man jedoch ein paar Voraussetzungen erfüllen.
a) Man muss doomlastigen Rock mögen (hier lassen Black Sabbath mehr als einmal grüßen)
b) Man muss Hard Rock mögen (auch Deep Purple, Uriah Heep und Co haben ordentlich Eindruck bei den Musikern ordentlich Eindruck hinterlassen)
c)Man darf beim typischen Schuss Led Zeppelin nicht das Gesicht verziehen.
Derjenige, der sich hier wiederfindet, braucht wirklich nicht weiterzulesen, schnappt euch 16 oder 17 Euro und ab geht es zum Plattendealer eures Vertrauens. Für euch gibt es eine Vollbedienung mit herrlichen Stücken, die zwischen kurz/einfach und lang/verspielt wechseln. Stücke, die manchmal den doomigen Aspekt und manchmal den Hard Rock in den Vordergrund stellen.
Weggerockte Melancholie
Damit BEELZEFUZZ jedoch nicht irgendwo im Eimer Doom Rock mit Vintage Anstrich landen, setzt das Trio Dana Ortt klare, hohe Stimme dem Klischee entgegen. Das macht das Album auch für Leute wie mich, die sich bei brummelnden Trauerklößen nicht sonderlich gut aufgehoben fühlen erträglich!
Nicht nur erträglich, nach dem 3 Durchgang gefällt mir das Album richtig gut. Vor allem die ersten Stücke treffen bei mir den richtigen Nerv! Ein wenig Melancholie, der aber irgendwie weggerockt wird. Locker, flockig, jedoch nicht mit zu viel Happiness. Da bin ich gleich dabei! Probleme bereitet mir, als jemand, der sich nicht gerne im knietiefen Doom ertränkt, der zweite Teil der Scheibe „Hypnotize“ und „Lonely Creatures“ haben ihre Längen, die der Doom Rocker vielleicht uneingeschränkt abfeiern wird. Derjenige, der eher vom Hard Rock kommt, muss ich etwas gedulden, bis dann (auch in diesen Songs) die Passagen auftauchen, die einen wieder mitreißen.
Für Fans des doomigen Hard Rocks dürfte die Scheibe nah am perfekten Album sein. Alle anderen kämpfen sich aber gerne durch die paar Längen.