Punkte: 4/9
Laufzeit: 58:09
VÖ: 18. März 2011
Eden’s Curse zählt sich selbst zu den Vertretern des Melodic Metal. Dieser kleine Subbereich war mir zuvor wenig vertraut und selbst eine Recherche über Bands in dieser Kategorie fiel sehr überschaubar aus. Wonach klingt Melodic Metal also? Der spannenden Frage bin ich damit völlig unvoreingenommen nachgegangen.
Ich musste mir das Album lange und sehr oft anhören, bevor ich mich an dieses Review herantraute. Fehlte mir doch das Wissen über diese Ecke des Metal. Nun, nach mehrmaligen Anhören von “Trinity” lässt sich wohl zweifelsfrei sagen, das Melodic Metal der kleine Bruder des Power Metal ist und im Gegensatz zu diesem etwas ruhiger und besinnlicher daherkommt. Kraftvolle und epochale Strophen wurden großzügig entfernt, sodass nur noch die starke Ausrichtung auf melodische Klänge, relativ hoher Gesang und sehr eingängigen Strukturen übrig bleibt. In etwa das gleiche, wie der Melodic Death Metal für den Death Metal darstellt.
Nun aber zu Eden’s Curse und deren neuestes – und damit viertes – Album “Trinity”. Das Intro beginnt mit einem kurzen Gespräch und einigen Geräuschen im Hintergrund, bevor symphonischer Gesang einsetzt und das Lied zu Ende trägt. Bevor der Hörer realisiert, was da nun genau vor sich geht, ist man auch schon mitten im Album angekommen und vergisst jegliche Gedanken an dieses Intro. Vor allem die benutzen Instrumente wirken durchgängig blass und nur zaghaft eingesetzt. Etwas mehr Mut zu einen unproportionalen Einsatz von Schlagzeug, Gitarre und Co hätte diesem Album definitiv gut bekommen.
Die Songs sind alle nach einem ähnlichen Schema aufgebaut und charakterisieren sich vor allem durch versuchten dominanten Gesang, wobei die Stimme der Sänger allzu häufig zu dünn erscheinen um wirklich überzeugen zu können. Hoher, langsamer Gesang wechselt sich dabei durchgängig mit schnellem und etwas kraftvolleren ab und versuchen dabei einen Kontrast zu erzeugen. Dies gelingt nur mäßig, da der Gesang auf Dauer einfach zu monoton ist. Eine der wenigen Songs, wo dieses Schema funktioniert ist “Can’t Fool The Devil”, welches mit vielen schnellen Parts arbeitet und stark auf das Schlagzeug setzt. Dazu ausreichend Wechsel im Tempo und sich überlappender Gesang. Das klingt gut und besitzt auf jeden fall Charme. Aber bereits in den nächsten Songs “Rivers of Destiny” und “Dare To Be Different” versagt dieses Konzept und die Band fällt wieder in die allgegenwärtigen Verhaltensmuster zurück. Es fehlt einfach an der Inspiration um die Tracks mit ausreichend Eigendynamik auszustatten.
Mit ein bisschen mehr Dampf und Temperament hätte das Album durchaus “gut” werden können. So wurde die Chance leider vergeben, denn vorhandenes Talent ist durchaus sichtbar.
MySpace: MySpace.com/edenscurse