
The Senseless
The Floating World
- Genre:Extreme Metal
- Laufzeit:35:11
- VÖ:17. Februar 2013
- Label:self-released
- Webseite:zur Webseite
Leck mich am Arsch! “The Floating World” ist absolut nichts für Hörer, die gerne ihren Death Metal tot, ihren Black Metal schwarz oder ihren Stoner Rock komplett zugeballert haben. Ordnungsfetischisten, fuck off! Hier kommt eine brutale Katharsis, die abgerissene Köpfe und gebrandmarkte Trommelfelle hinterlassen wird. Ein Feuerwerk der Gewalt, das zwölf Raketen auf Lager hat.
Bandkopf Sam Bean war seinerzeit bei den australischen Extremmetallern THE BERZERKER an so manchen 300bpm aufwärts Eskapaden beteiligt. Das Debut seines Nebenprojekts
THE SENSELESS hört auf den Namen In The Realm Of The Senseless und wurde anno 2007 auf die Menschheit losgelassen. Bei The Floating World sitzt erneut Leon Macey am Schlagzeug, ein ebenso kranker wie genialer Trommler. Oliver Drake ( EVILE, DESTRUCTION) und Matt Wilcock (AKERCOCKE) haben sich ebenfalls für das ein oder andere Solo eingefunden.
Die Scheibe vereint ein schier unfassbares Spektrum an stilistischen Mitteln des Rock- und Metaluniversums. Deathgrind, Ambient, Grunge, Grindcore, Doom, Power Metal, sich überschlagende Rhythmen und eine mehr als gesunde Portion Punk Rock sind eine nur unvollständige Auflistung dessen was THE SENSELESS auf den Hörer loslassen.
Hört sich bereits hier anstrengend an?
Ist es sicherlich für die meisten Hörer! Die größte Überraschung an The Floating World ist die permanente Bedrohung durch catchy Ohrwurmmelodien, die dem Gesamtbild einen tendenziell freundlichen Anstrich verpassen. Trotz des andauernden Sperrfeuers, aus brutalstem Drumming und rasenden Gitarrenriffs, gelingt es den Aussis den Hörer zu fesseln, weil man unbedingt wissen muss, welches Klangverbrechen das Quartett als nächstes aus dem Ärmel schüttelt.
Der Opener Caveat wird von einem bis in alle Ewigkeit verzerrten Fußballgesang dominiert, meines Erachtens eine Version von That´s the way I like it. Absolut hörenswert und gruselig zugleich! Ebenfalls komplett zerballert das Old School Death/Grind Geknüppel namens Death to Metal, das mit seinem SLAYEResken Mittelteil für den ersten großen Schmunzler sorgt.
Es ist eher die Regel als die Ausnahme, dass ein Song beispielsweise von heillosem Geballer à la frühe MARDUK beginnt und dann eine plötzliche Wendung hin zu einem Technical Death Song macht, dann wiederum von einer endlos stumpfen Punkrock-Überleitung in freundlichere Gefilde gelenkt wird, um sich nach einer Deathgrind-Einlage mit einem Ambientpart zu verabschieden. Permanent begleitet werden die instrumentalen Eskapaden der sägenden Gitarren vom bedingungslos variablem Gesang, der von Shouts, über tiefes, verzerrtes Growling à la Deicide, und Black Metal Gekreische reicht. Die Tatsache, dass oberpeinliches Karaoke-auf-der-Betriebsfeier-Gegröhle und normales Sprechen genauso vertreten sind, sollte zu diesem Zeitpunkt niemanden mehr verwundern!
Die Leistung des Drummers tendiert in Richtung unmenschlich und hat sich das Label “extrem” mehr als verdient. Von fetten Blastbeatpassagen, technischer Death, verquere Fills, zerrissen von simplen Uffta-Uffta Rhythmen. Es ist alles vertreten was der perverse Trommelfetisch herzugeben hat.
Wer THE SENSELESS und ihren vertonten Wahnsinn überlebt, hat schlichtweg keinen Bock mehr auf freudloses 08/15 Geballer, das sich an spießige Vorschriften hält und einem die Luft mit seiner erbärmlichen Langeweile abdrückt. Der Rezensent vergibt das Prädikat “absolut empfehlenswert” und “super-stressig”.
Der größte Pluspunkt ist folgender: Die Platte hinterlässt etwas, das man guten Gewissens als abhanden gekommen titulieren kann. Es geht um diesen reinigenden Effekt, den man nach einer aufregenden Platte hat, so dass der graue Alltag mal seine Sonnenseite zeigt.
Die CD gibt es auf www.thesenseless.com. Wenn extreme Musik, dann THE SENSELESS.
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