
Optimist
Entseelt
- Genre:Anderes
- Subgenre:Hardcore
- Laufzeit:31:06
- VÖ:28. Februar 2014
- Label:Beatdown Hardware
- Webseite:zur Webseite
Kann sich noch jemand an die deutsche Death Metal/Hardcore band End Of Days erinnern? Die Combo hatte war keinen hohen Studiooutput, überzeugte aber mit kraftvoller, schneller Musik – leider wurde die Band 2010 aufgelöst. Nun erhebt sich wie ein Phönix aus der Asche die Band Optimist aus den Resten von End Of Days. Leider geht das ganze nicht so eindrucksvoll von statten wie beim eben genannten Feuervogel. Das Debüt “Entseelt” soll sich in erster Linie durch die deutschen Lyrics von anderen Platten abheben. Dabei verlässt man sich aber nicht auf Genre-Standartkost sondern versucht in der Musik diverse Elemente aus Hardcore, Grindcore und Old School Death Metal zu vereinen. Dies gelingt auch teilweise. Allerdings ist das Resultat leider nicht so toll wie es sich in der Theorie anhört.
Widmen wir uns zu Begin der Musik der Band. Wie bereits erwähnt mischen die Jungs in ihrem Sound verschiedene Elemente. Dies hört sich weitestgehend sehr solide an. Der Sound ist extrem aggressiv, schnell, rau, teilweise sogar etwas chaotisch. Dabei bleibt die Brutalität nie auf der Strecke. Dazu kommt dass das ganze Album etwas dumpf abgemischt ist und somit etwas dreckig klingt. Man könnte wohl Garagensound dazu sagen, auch wenn dies bei diesem Genre wohl mehr als unangebracht ist. Jedenfalls kommt dieser Umstand der Musik sehr zu gute und trägt zur Atmosphäre bei. So haben die Lieder oft einen leichten Crustcore-Touch. Aber auch der deutliche Einfluss von Napalm Death (‘90 – ‘95) ist in den Songs von Optimist zu spüren. Die Death Metal Elemente hingegen halten sich eher im Hintergrund und beschränken sich auf kurze, genretypischen Riffs und Rhythmen. Diese fügen sich ganz nett ins Klangbild ein, nehmen aber keinen grossen Einfluss darauf.
Kommen wir nun zum grossen Nachteil des Albums: obwohl die einzelnen Songs an sich kräftig, brutal und meist auch überdurchschnittlich gut sind fehlt ihnen doch etwas markantes. So ist das ganze Album gesichtslos – auch nach mehrmaligem Durchhören vermag sich kein Song wirklich in meinem Gehörgang festzusetzen. Abgesehen vom letzten Track, “König Gier”. Dieser Song hat mit seiner repetitiven Struktur etwas eingängiges welches man nur schwer wieder aus dem Kopf bekommt. Bei den restlichen Songs ist dies leider gar nicht der Fall. Dies ist sehr schade. Nehmen wir den Song “Befreiung” als Beispiel. Ein richtig geiler Song der mir persönlich extrem gut gefällt, aber wie ein Aal entgleitet er mir sobald das Stück zu Ende ist.
Dazu kommt die Tatsache dass die deutschen Lyrics nicht wirklich zur Geltung kommen. Nicht ganz optimal abgemischt und teilweise leider auch etwas undeutlich gehen die tollen Texte hinter der Musik verloren. Äusserst schade.
Fazit: das Debüt von “Optimist” ist bei weitem kein schlechtes Album, allerdings fehlen ihm auch jegliche Eigenschaften welches es überdurchschnittlich gut machen würden. So haben wir hier ein solides, für Genrefans interessantes Album welches aber durch nichts wirklich auffallen kann. Hoffen wir dass die Band sich für zukünftige Alben steigern und das durchaus vorhandene Potential ausschöpfen kann.