Genre: Experimental Metal
Punkte: 4/9
Laufzeit: 53:58
VÖ: 24. Februar 2012
Label: Klonosphere
Experimental Metal ist immer ein sehr schwieriger Begriff. Durch was definiert sich Musik als experimentell? Welche Kriterien sind zu erfüllen? Zum einen ist diese Frage gar nicht klärend zu beantworten und zum Zweiten muss das jeder – wenn überhaupt – ganz alleine für sich tun. Für mich war beispielsweise das “The Bunny The Bear” Album definitiv experimentell. Weil hier Elemente in einer Art kombiniert wurden die mir bis zu dem Zeitpunkt so nicht bekannt war. Nun versuchen die aus Frankreich stammenden Jungs von Hypno5e das Selbe beziehungsweise eben nicht das Selbe zu erreichen. Die Idee ist grundsätzlich gut, die Umsetzung leider nicht.
Bei einem Album welches mir überhaupt nicht gefällt ewig lange nach positiven Aspekten zu Suchen um nicht ein durchweg schlechtes Review schreiben zu müssen ist mir zu doof. Aber keine Sorge, so schlimm ist “Acid Mist Tomorrow” ja gar nicht. Technisch gesehen einwandfrei stehen die Songs ziemlich solide in der Gegend rum. Das Problem ist nur sie scheinen so als hätte sie jemand bestellt und niemals abgeholt. Völlig verloren kleben sie auf dem Silberling. Was ist das Hauptproblem? Die Musik von Hypno5e ist nicht experimentell – nicht mal ansatzweise. Man mischt einfach viele verschiedene Dinge. Midtempo-Nackenbrecher wechseln derbe Breakdowns ab, aber schnelles thrashiges Riffing ist auf der CD zu finden. Ziemlich oft bedient man uns mit eingeschobenen gesprochenen oder geflüsterten Teilen. Diese würden theoretisch für Stimmung sorgen sind aber meistens fehl am Platz.
Das Album erinnert mich je länger je mehr an “Awaken The Dreamer” von All Shall Perish. Nur in plump, lahm und einfallslos. Die Parts passen nicht zusammen und richtig gute Stimmung will auch nicht recht aufkommen. Weder in den ruhigen noch in den harten Parts.
“Acid Mist Tomorrow” ist das perfekte Beispiel für “Konzept super, Umsetzung kacke”. Dass die Herren ihre Instrumente beherrschen steht ausser Frage. Nur beim Songwriting hapert’s halt noch. Würde man hier die Songs besser aufeinander abstimmen und vielleicht etwas mehr wagen als den üblichen Genre-Cocktail als innovativ zu verkaufen wäre durchaus mehr drin gewesen. So aber leider nichts. Hypno5e – abhacken und vergessen. Zumindest dieses Album.