Genre: Dark Metal
Punkte: 4/9
Laufzeit: 61:25
VÖ: 15. April 2011
Obwohl die Damen und Herren von Legio Mortis bereits seit über zehn Jahren zusammen musizieren liegt uns mit “The Human Creation And The Devil’s Contribution” ihr erst drittes Werk vor. Wenn eine Band so sparsam mit Veröffentlichungen umgeht kann das zwei Gründe haben: Entweder legt man Wert auf gute Qualität und feilt solange an einem Album bis selbst der letzte Titel makellos ist – oder aber man hat keine Ideen und muss sich ein Album regelrecht aus den Fingern saugen.
Einfallslosigkeit kann man den Deutschen ganz bestimmt nicht vorwerfen, ganz im Gegenteil. Als eine atmosphärische und düstere Mischung aus Dark und Death Metal wird das neue Album beschrieben. Ich würde es eher als eine Mischung aus Dark und Symphonic Metal beschreiben da mir etwaige Death Metal Parts entgangen sind. Und bevor jetzt hier irgendwelche Besserwisser meckern: Double Bass ist kein Merkmal für Death Metal. Aber um solche Nichtigkeiten soll hier nicht gestritten werden. Grundsätzlich ist “The Human Creation And The Devil’s Contribution” auf einem soliden Fundament aufgebaut. Die Mischung aus dunkler Atmosphäre und eingängigen Melodien wäre toll – wenn ihnen die Umsetzung besser gelungen wäre. Die einzelnen Songs wirken zwar innovativ vermögen aber den Hörer nicht wirklich mitzureissen. Man gibt sich zwar Mühe abwechslungsreich zu klingen, aber im grossen und ganzen klingt doch alles irgendwie ähnlich.
Stellenweise scheint auch der Gesang von Sänger Marco etwas unpassend zu sein. In den schnellen kalten Passagen mag seine raue Sangesart angebracht sein – aber in den sehr melodiösen und atmosphärischen Parts wäre ein cleaner Gesang (oder vielleicht sogar eine weibliche Stimme) vermutlich besser angekommen.
Das Album macht mich irgendwie traurig. Man erkennt die genialen Ansätze, wie Legio Mortis versucht mit vielen Tempowechsel und abwechslungsreichen Songstrukturen ein interessantes Klangbild zu erschaffen. Nur leider will es nicht gelingen. Vielleicht hätte man einfach unbeschwert drauflos schreiben sollen ohne noch lange an den Songs zu werkeln. Denn jetzt haben wir ein Album welches zwar mit in einzelnen Stücken brilliert als Gesamtwerk aber leider nicht überzeugen kann.