Genre: Grindcore
Punkte: 5/9
Laufzeit: 27:19
VÖ: 31. Januar 2012
Label: Relapse Records
Liberteer ist ein das neue Grindcore-Projekt von Matthew Widener, u.a. Cretin und Citizen, welches sich sehr stark du knallhartem Anarchogrind hingezogen fühlt. Mit “Better To Die On Your Feet Than Live On Your Knees” steht nur das Debütalbum vor der Tür. Im Vorfeld wird uns kalter, harter und anarchistischer Grindcore versprochen.
Even more incendiary lyrically than musically, LIBERTEER is the soundtrack to a populace casting off the chains of state, church, and economic oppression, and fighting tooth and nail to recapture personal freedom. Burn the system down!
So heisst es in der Presseinfo. Ziemlich grosse Worte für ein Debüt einer bis anhin unbekannten Band. Die Ansage wird vom lyrischen Aspekt her zweifelsfrei erfüllt. Gegen alles und jeden, mit allem was man hat. Ist jetzt nicht unbedingt innovativ, gab es möglicherweise in der Form schon ein oder vielleicht auch zwei Mal, ist aber immerhin konsequent. Und man könnte schon fast von einer gewissen Tiefgründigkeit sprechen – zumindest im Vergleich mit anderen Genrevertretern.
Bis jetzt haut mich das ganze nicht wirklich vom Hocker. Denn wenn ich meinem Unmut über die Gesellschaft etwas Raum verschaffen will dann steht “Höre mir Grindcore an” doch eher im unteren Drittel meiner Liste der Dinge die in Frage kommen. Sei es drum, am wichtigsten ist ja nach wie vor die Musik. Und da liefert Matthew ganz solide Arbeit ab. Er orientiert sich an den bekannten Grindcore-Elementen. Schnelles Riffing, trotzdem ziemlich eingägnig und ein gut knallendes Schlagzeug. Lustigerweise erinnert er mich mit seiner Sangesart und bei gewissen Stücken auch mit der Instrumentalleistung an den Sound von Napalm Death in ihren frühen Jahren. Ziemlich witzig und definitiv ein Kompliment. Nur leider ist diese Ähnlichkeit so etwas wie der Höhepunkt an positiven Punkten. Klar, technisch einwandfrei, Songwriting solide, Grindcoreherzen werden bedient, und die Produktion passt auch. Nur haben wir halt wieder einmal das altbekannte Problem: Was hat diese Platte was z.b. “The Code Is Red… Long Live The Code” nicht hat? Zugegeben, die Frage ist etwas böse, aber im Prinzip geht es um folgendes: Wiedermal liegt uns ein eigentlich gutes Album vor welches sich aber durch nichts von der Masse abheben kann. Schade. Hört mal rein, wenn’s den persönlichen Geschmack trifft werdet ihr viel Spass damit haben.