
The Charm The Fury
The Sick, Dumb & Happy
- Genre:Heavy Metal
- Laufzeit:42:05
- VÖ:17. März 2017
- Label:Nuclear Blast Records
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Wie sangen JOINT VENTURE einst? „Solang es um Fußball geht, hass´ ich Holland wie die Pest!“. Naja, und wenn es um Metal geht, dann lieben wir unsere westlichen Nachbarn. Ich spare mir nun eine Aufzählung aller Highlights, die sich durch alle Spielarten der harten Musik ziehen. Aus Amsterdam kommt nun THE CHARM THE FURY zu uns. Ganz grob würde ich mal behaupten, dass die Truppe in den Bereich Modern Metal gehört. Ein bisschen Groove, ein bisschen Thrash, etwas Metalcore und irgendwie würde ich auch so ein wenig Progressive Metal erwähnen wollen.
Caroline Westendorp, ihres Zeichens Frontfrau des Quintetts steht mit ihrer Röhre Aushängeschildern wie Angela Gossow und Sabina Classen nichts nach. Unglaublich, wo dieses zierliche Persönchen diese Töne herholt. Bei „Down On The Ropes“ gibt sie mächtig Gas, während sie beim Refrain von „Echoes“ beweist, dass sie auch den cleanen Gesang richtig gut beherrscht. Über die komplette Spiellänge dominiert aber eher die Wut und der der raue, harte Gesang. Ich für meinen Teil finde das schade, denn bei „Echoes“ merkt man, dass der Song durch eben diese Phasen an Spannung gewinnt. Bei den anderen Songs geht da etwas verloren. Problematisch wird es, wenn die vier Mitmusiker anfangen ins Progressive abzudriften. Dabei werden sie nicht so extrem wie z.B. MEKONG DELTA oder auch HOLY MOSES (auf den entsprechenden Scheiben), trotzdem werden die Songs dann sehr schwer greifbar und der Hörer läuft Gefahr, den Faden zu verlieren.
Die angekündigte Mischung aus „schwer zu greifen“ und „fehlender Abwechslung” auf Grund des etwas eintönigen Vollgasgesangs könnte der Scheibe zum Verhängnis werden. Keine Frage, Nuclear Blast bzw. Arising Empire haben hier einen sehr talentierten Fisch an der Angel. Allerdings muss die Truppe noch lernen ihr Potential auszuschöpfen und in die entsprechenden Bahnen zu lenken. Bei dem Potential auch im cleanen Gesangsbereich ist es schon fast eine Schande, dass dieser Effekt viel zu selten eingesetzt wird. Ich denke, wenn hier mehr Abwechslung reinkommt, werden auch die „frickeligen“ Teile einfacher zu verarbeiten sein.