Beim gelegentlichen Anhören von Songs, die gecovert wurden, stellt sich mir jedes Mal die Frage, ob solche Werke eine Daseins Berechtigung besitzen oder ob es nicht eher geschmacklos gegenüber dem Urheber der Texte und Melodien ist, seine/ihre Songs – nüchtern bewertet – zu kopieren.
Gerade in anderen Musikgenres ist es sogar sehr üblich das erfolgreiche Konzepte und ganze Songs ohne jeden Skrupel so oft neu aufgesetzt werden, bis die Nummern komplett ausgelutscht sind. Aber wir wären selbstverfreilich nicht im Metal, wenn wir nicht unsere eigenen Ansichten dazu hätten.
Was im Pop und dem Elektro funktioniert, muss noch lange nicht auch auf unsere Musik anwendbar sein. Nicht selten verhält es sich im Metal gar antithetisch zu dem Rest der Musikwelt, wie beispielsweise beim Thema von Castingbands. Auf der einen Seite gang und gäbe und dazu noch häufig verdammt erfolgreich, im Metal hingegen verpönt und verachtet. Beim Thema Coversongs verhält es sich glücklicherweise nicht ganz so radikal und so schafft es hin und wieder der ein oder andere Song als Bonus auf ein Album.
Coversongs, dezent eingesetzt und nicht als Marketinginstrument missbraucht, können durchaus als Ehrwürdigung an die gecoverte Band verstanden werden. Ein Zeichen von Respekt und Dankbarkeit. Kann ein Album also auch ohne den Coversong erfolgreich sein, so erscheint es als eine angenehme Geste der Band. Alles Andere wäre hingegen schon wieder fragwürdig und könnte durchaus für Kritik sorgen. Wobei die Weltmeister im Covern von Children of Bodom trotz diverser Werke in dieser Richtung – oder gerade deswegen? – sehr erfolgreich sind.
Ich begegne Coversongs im Allgemeinen immer etwas unsicher: einerseits interessiert neugierig, andererseits kritisch misstrauend. Besonders schwierig wird es bei Covers, die sich an Popsongs anlehnen oder aus sonstigen Milieus stammen, welche nicht gerade für ihre Authentizität bekannt sind. Nichts destotrotz gibt es einige sehr gelungene Neuauflagen von erfolgreichen Metalsongs, welche eine Nennung verdienen.
Meine 10 favorisierten Coversongs:
1. Tiamat – Sympathy For The Devil (Original: Rolling Stones)
2. Heaven Shall Burn – Black Tears (Original: Edge of Sanity)
3. Excrementory Grindfuckers – Final Countdown (Original: Europe)
4. Debauchery – I Can’t Dance (Original: Genesis)
5. Arch Enemy – Star Breaker (Original: Judas Priest)
6. Heaven Shall Burn – Whatever That Hurts (Original: Tiamat)
7. Cradle of Filth – Hallowed Be Thy Name (Original: Iron Maiden)
8. System of A Down – Snowblind (Original: Black Sabbath)
9. Disturbed – Shut (Original: Tears For Fear)
10. Nevermore – Sound of Silence (Original: Simon And Garfunkel)
Die letztgenannte Band mag zwar keine Metalband sein, aber Simon And Garfunkel gehören definitiv zu den Bands, die es wert sind, gehört zu werden.
[…] vorgedrungen sind, mit “Not To Touch The Earth” noch ein Cover zum Besten. Wie bereits in einem früheren Artikel dargelegt, sehe ich Covers immer etwas kritisch. Otep hat sich dabei nicht unbedingt einfache Kost […]