Unter dem Namen “Remember This” werden wir euch in unregelmäßigen Abständen einzelne Alben oder ganze Bands vorstellen, welche sich immer wieder in den Playern der Redaktion finden und deshalb aus unserer Sicht eine Erwähnung verdienen.
Punkte: keine Wertung
Laufzeit: 36:03
VÖ: 16. September 2008
Label: Nuclear Blast
Die Jungs aus Oakland gehören mittlerweile zur absoluten Speerspitze im Bereich des Deathcore. Ihre Leaderposition ist unbestritten, wie sie mit ihrer letzten Veröffentlichung This Is Where It Ends erneut bewiesen haben. Die Entscheidung über eine Band wie All Shall Perish ein “Remember This” zu schreiben scheint erstmals etwas unüberlegt zu sein. Denn welches Album soll man hier herauspicken? Jedes hat seine Stärken wie auch seine Schwächen. Zugegeben, alle bewegen sich im Vergleich zu den anderen Bands auf einem extrem hohen Niveau. Aber betrachten man die Diskografie der Band ganz genau erkennt man dass ein bestimmtes Album doch ganz klar aus der Reihe tanzt: Das vor vier Jahren veröffentlichte “Awaken The Dreamers”.
Vermutlich hat kein anderes Album der Band die Fangemeinde derartig gespalten wie dieses Werk. Zuvor war der Kurs von All Shall Perish klar angegeben. Mit der vorangegangenen Platte “The Price Of Existence” aus dem Jahre 2006 wurde gnadenloser Deathcore zelebriert. Ein Sturm aus Hass, Chaos und sozialkritischer Wut hat sich seinen Weg durch die Köpfe der Hörer gebahnt. Bei “Awaken The Dreamers” war das etwas anders. Erstmals wurden musikalische Experimente gewagt. Plötzlich fanden ruhigere Teile und sogar cleanen Gesang den Weg auf das Album. Und dies gefiel definitiv nicht allen Fans. Obwohl das Album erstmals sehr versöhnlich anfängt. Wobei versöhnlich in diesem Fall nichts anderes Bedeutet als dass die Erwartungen der Fans voll und ganz erfüllt werden. “When Life Meant More…” ist ein Prachtstück. Mit einer unritterlichen Härte schlägt der Song zu. Besonders die Gitarristen Chris und Beniko zeigen bei diesem Song, aber auch auf dem restlichen Album was es heisst richtig fette Riffs zu spielen. So weit so gut. Etwas ungewöhnlich wird es zum ersten Mal bei dem (in meinen Augen) wunderschönen Instrumental “The Ones We Left Behind”. Solch ruhige Töne ist man sich von der Band aus Oakland nicht gewohnt und man weiss erstmals nicht wie man darauf reagieren soll. Beim genaueren Hinhören merkt man aber das es eine grandiose Komposition ist welche die ihr zustehende Anerkennung verdient. Auch wenn es untypisch ist – grandios ist es trotzdem. Die folgenden Tracks “Awaken The Dreamers” und “Memories Of A Glass Sanctuary” ziehen diese experimentelle, ruhige Linie weiter – und das äusserst erfolgreich. Die Songs fügen sich perfekt in das Gesamtbild ein und verbinden sich ohne Mühe mit den harten, “normalen” Songs auf dem Album. Einfach grandios!
Fazit: Ja, das Album ist gewagt und ja, das Album war unerwartet. Allerdings liefern All Shall Perish mit “Awaken The Dreamers” unbestritten ein technisch und musikalisch extrem hochstehendes Album ab. Ob es einem gefällt ist eine andere Frage, aber ich finde dass soviel Mut belohnt werden soll und auch muss. Wer bis jetzt keinen Bock hatte sich auf dieses Album einzulassen oder es überhaupt noch nicht kennt der sollte sich spätestens jetzt daran machen dies zu ändern. Und wer All Shall Perish als solches noch nicht kennt der sollte alles stehen und liegen lassen um sich mit dieser Band zu beschäftigen. ALLES!